Nette Geschichten über´n Gartenzaun

  Hier möchte ich kleine Begebenheiten oder Anekdoten, die irgendetwas mit Garten oder Gärtnern zutun haben, zeigen. Manchmal haben Pflanzen auch eine sehr eigenwillige Art ihre Dankbarkeit für unsere Liebe und Bemühungen zu zeigen ... Wer kann noch ein Lied davon singen?

Blume auf der FluchtAus einer netten Geschichte ist z.B. eine immer noch währende Brieffreundschaft entstanden. Ich hatte vor drei Jahren (1996)nichts eiligeres zu tun, als eine Anzeige in der Flora aufzugeben, daß ich dringend als Anfänger Informationen und Samen brauche. Prompt kam ein prall gefüllter Brief einer älteren Dame, in dem viele Samen drin waren. Es war wie Weihnachten. Seit dem kommen immer wieder Päckchen mit Samen, die ich inzwischen auch an Nachbarn und Freunde verteile. Die Dame ist in Besitz einer größeren Gartenanlage, wo alles im Überfluß wächst und wuchert. Dagegen kann ich meinen Kleingarten wegwerfen.
 

Hier kommen Fotos aus Indien von Renate.
(Danke dir) Zu sehen ist links der Gärtner Kumar, der hauptsächlich mit Giessen und Fegen beschäftigt ist (in Indien hat man sich als "Hausfrau" nicht die Hände schmutzig zu machen). Rechts das Haus mit einem mördermäßigen Bambus.

Renates Gerüstgeschichte

Manchmal kommen aber auch andere Aufgaben auf ihn zu und das sieht dann so aus:
Da wir im Garten eine "Lücke" hatten, hab ich beschlossen, diese zu bepflanzen. Kumar meinte, daß er einen Bambus ausgraben und dort reinsetzen könnte. O.K. Er hat ein tiefes Loch gegraben, in das er den Bambus reinsetzen wollte. Leider stellte sich das Unterfangen ein bißchen schwieriger als erwartet raus....das Ausgraben ging nicht, der Bambus ist jedes Mal abgebrochen. Also hab ich meine Samenvorräte hervorgeholt und wir haben uns für Feuerbohnen entschieden (aus Deutschland). Kumar hat die Bohnen gesteckt....aber nicht das Loch vorher zugemacht. Also wuchsen die Bohnen nun aus "der Tiefe" (ca. 1/2m tief). Als sie ans "Tageslicht" kamen sagte ich ihm, daß er sie mit einer Schnur an den Baum befestigen könne - als Kletterhilfe. Er hatte eine "bessere Idee" und als ich heimkam, sah ich ein "wunderschönes" Canegerüst (Bambus), das er in mühevoller Kleinarbeit rund um die Bohnen angebracht hatte. Der Anblick ist nicht gerade schön, aber ich wollte ihn auch nicht enttäuschen (er war ganz stolz, daß er so eine tolle Idee hatte) und so haben wir uns inzwischen an das "Gerüst" gewöhnt. Die Bohnen selber sind eigentlich inzwischen nur noch "Beiwerk".
Wer Renate mal besuchen möchte, hier gehts lang: Renates Seiten
 
 



Nun etwas aus Paraguay von Claudia:

1. Im November:...Allerdings ist jetzt in der Regenzeit Hauptarbeitssaison dort. Alles wächst in einem rasanten Tempo -  Unkraut, Blumen,Gras und Bäume. Da wir oft lange Trockenperioden in unserem Landstrich haben (im Winter oft von Mitte Mai bis September), stehen alle Pflanzen immer in den Startlöchern. Nach einem Regenschauer schiesst jeglicher Bewuchs in die Höhe. Kannst du dir das vorstellen, das z.B. an einem Graipefruitbaum über Nacht an jedem Zweig bis 5 ganz neue Blätter gewachsen sind. Nein? - ich hätte sowas früher auch nicht gewusst. Aber man lernt nie aus. An der westlichen Begrenzung unseres Grundstücks haben wir eine Oleanderhecke, immer weiss und rosa abwechselnd. Alle drei Jahre müssen wir sie auf ca. 7o cm vom Boden abhacken, sonst wächst sie in den Himmel. An der anderen Seite, zum Norden hin, haben wir eine Hibiskushecke, aber nur in einfachen roten Blüten, da die am strapazierfähigsten sind. Auch diese Sträucher muss ich oft schneiden, denn da meine Wäscheleine dort in der Nähe verläuft, würden die Büsche sie ohne schneiden, mit der Zeit total schlucken. Ausserdem haben wir Graipefruit -, Apfelsinen-, Mango und Zitronenbäume. Dafür wachsen bei uns keine Äpfel , Birnen etc., denn sie brauchen Winterschlaf und den bekommen sie hier nicht, weil wir fast keine Jahreszeiten haben. Dieses Obst wird hier auf dem Markt aus Argentinien und Chile angeboten. Aber man kann nicht alles im eigenen Garten haben.

2.Im März: ...Ansonsten knallt bei uns die Sonne vom Himmel. Ich bin jetzt jeden Nachmittag im Garten damit beschäftigt, den Pflanzen Einhalt zu gebieten, damit wir nicht überwuchert werden. Das ist ja das Verrückte hier. Einmal muß man gießen, damit die Natur am Leben bleibt, und später wuchern wir zu. Unseren Rasen müssen wir z.Zt. in zwei Wochen drei mal schneiden, damit er gut aussieht. Unser Zitronenbaum liefert uns jetzt so viele Zitronen, das wir sie eimerweise verschenken.

3.Neulich haben wir uns über Giersch unterhalten. Dazu kam das:
Solches Unkraut wie dein Giersch haben wir hier auch. Ein Würzelchen und es wächst weiter. Wusstest du übrigens, das man verboten hat, Gummibäume auf den Bürgersteigen anzupflanzen. Die Wurzeln heben nicht nur die Platten der Gehwege hoch, sondern auch die Asphaltdecken. Ein Freund von uns aus Ostparaguay hat am anderen Ende seines Hauses (ca. 2o m) Wurzeln des Gummibaumes vom Gegenende gefunden. Unterirdisch, unter dem Haus gewachsen. Ich meine die Gummibäume, die man die Deutschland liebevoll im Blumentopf zieht.
Wer Claudia besuchen möchte: Claudia´s Seiten
 

Folgende kleine Geschichte habe ich von Maria von Gartenliteratur.de  oder Gartenlinks gelesen:
Zum Thema Schachtelhalm-
Vor Jahren habe ich einen wunderbaren Privatgarten besucht, in dem viele seltene Pflanzen mit viel Mühe und Sorgfalt gepflegt werden - traumhaft schön. Aber - was sehe ich? Eine kleine Ecke mit mehreren, hohen Schachtelhalmpflanzen! Als ich nun vorsichtig fragte, (wie gesagt, alles super gepflegt) ob das eine gezüchtete, besondere Sorte sei, kam die Antwort:
"Nein, wissen Sie denn, welche Pflanze das ist? Sie sieht so wunderschön dekorativ aus - deshalb haben wir sie erst mal stehen lassen, denn in unseren Staudenbüchern haben wir sie nicht gefunden..."
 

Mein Kommentar dazu: So verschieden sind eben die "Geschmäcker"! Ist doch schön.... (Gartenfee)

Diese Geschichte habe ich von einer Emailbekannten, die in Brasilien lebt:
vor langen Jahren (als ich noch ganztägig berufstätig war), arbeitete ich im hiesigen Werk von VW. Es gab da kein separates Verwaltungsgebäude, sondern die Büros waren alle  um die Werkshallen herumgebaut, also war man so mitten drin im Schmutz und Lärm.  Am Rande der Verbindungsstraßen zwischen den Werkshallen waren jedoch überall schmale Grünstreifen mit Bäumen, Büschen und Blumen angelegt (VW hatte sogar eine  eigene riesengroße Gärtnerei - aber das nur am Rande). Wir haben bei uns im Büro auch versucht, so weit es möglich war, durch Pflanzen und Blumen die Athmosphäre etwas  freundlicher zu gestalten, und begannen eines Tages damit, auf unserer ziemlich breiten Fensterbank Usambara-Veilchen aufzustellen, in allen Schattierungen, von weiß über rosa bis dunkellila. Und, wenn dann tagsüber das große Schiebefenster offen war, bekamen wir regelmäßig Besuch von einer Kolibrifamilie, die es auf unsere Veilchen  abgesehen hatte. Trotz Hibiskus, Azaleen und anderen doch sicher viel ergiebigeren     Pflanzen direkt unserem Fenster gegenüber kamen sie immer wieder zu unseren  Veilchen, haben sich auch manchmal ins Büro rein verirrt, schnell einen Rundflug quer  durch und wieder raus. Bei den Besuchern, die sich manchmal bei uns aufhielten, war das eine Attraktion für sich, dass diese an sich sehr scheuen Vögel sich auf diesem  Werksgelände heimisch fühlten und immer wieder sich bei uns blicken ließen. Ja, die  Kolibris warteten geradezu darauf, an den Veilchen zu trinken, denn wenn wir die Fenster mal erst etwas später öffneten, drehte bestimmt schon einer von ihnen vor dem Fenster seine Runden und wartete auf die "Öffnung" !

Gruß  Moni   ;-)))

Auch wenn das schon etwas her ist, erinnert man sich doch an so was gern. Danke Moni, dass ich das hier erzählen durfte.    Beate
 Eure Geschichten anEmailadresse der Gartenfee


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Letztes update: 07/15/2003 15:32:16 nach oben